Das Gefangenenlager in Haid/Oberösterreich

 

Haid liegt in Oberösterreich, ist Teil der Stadtgemeinde Ansfelden. 1941/42 wurde hier  von der Organisation Todt ein Barackenlager für den Bau der Reichsautobahn errichtet. Das Lager umfaßte weit über 100 Baracken.

Nach Kriegsende benutzten die Amerikaner das Lager für rund 9000 deutsche Kriegsgefangene, die bis 1945/46 hier inhaftiert waren.

Nach Aussagen von Zeitzeugen waren die  Zustände in diesem amerikanischen Gefangenenlager identisch mit den Zuständen in all den anderen US-Lagern der Zeit. An den offiziellen Stellen des Landes  ist man  jedoch der Meinung, das Lager sei von den Amerikanern ordnungsgemäß geführt worden,  Todesfälle habe es nicht gegeben,  so daß auch kein offizielles Gedenken vonnöten sei.

Regionalhistoriker T. G. Lackner, Schulstraße 12, A 4053 Haid, Netz: FirstSouthArt@hotmail.com,   arbeitet an einer Monographie über die gesamte  Lagergeschichte, wozu auch das US-Gefangenenlager gehört.

Die Schicksale der deutschen Kriegsgefangenen  müßten, seriösen Hinweisen zufolge,  im Archiv der Stadtgemeinde Ansfelden  niedergelegt sein.

Vom  Landesgericht Linz  wurde dem Autor Akteneinsicht zugebilligt: Landgericht  Linz, AZ: JV 3784 - 22/03.

Bis jetzt hat sich der Bürgermeister von Ansfelden  Walter Ernhard  jedoch "aus Datenschutzgründen, als auch aus personellen bzw. räumlichen Gründen" geweigert, die Akten über das Lager Haid freizugeben: Schreiben des Stadtamtes Ansfelden, A 4053 Haid, Hauptplatz 41 vom 16. 2. 2004 und vom 7.4. 2004.

Auf dem Ortsfriedhof Ansfelden, circa 3 Kilometer vom ehemaligen Lager Haid entfernt, liegen in einem Winkel 13 deutsche Soldaten begraben, die erst nach Beendigung des Krieges hier verstorben sind. Über den Tod dieser Soldaten ist  in der Öffentlichkeit nichts bekannt. Ob sie im Lager Haid verstorben sind, obwohl es nach offizieller Meinung dort keine Todesfälle gab,  darüber können nur die Akten des Stadtarchivs Ansfelden Auskunft geben, bzw.  die Grabverwaltungsstelle  der dortigen Friedhofsverwaltung.  

 

 

 

Zwei der deutschen Soldatengräber in einem Winkel des Friedhofes Ansfelden

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